Chronik

 

Es ist schon eine interessante Geschichte, wie die Geburtsstunde des Fanfarenzuges Rielasingen – Arlen 1962 e.V. zustande kam. Anlässlich des 100. Geburtstages des Musikvereins Arlen überreichten die Spielgemeinschaft Arlen, das Sängerquartett und der Radfahrverein je eine Fanfare als Jubiläumsgeschenk beim Festbankett.

Grund genug für Gerald Gmeinwieser, der lange Jahre auch als Tambour-Major fungierte, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Am 27.August 1962 erfolgte die Gründungsversammlung im Arlener Schulhaus. Für die erste Ausbildung des jüngsten Arlener Vereinskindes konnte Helmut Rinderle gewonnen werden, der als Tambour-Major des Fanfarenzuges der Poppele-Zunft im benachbarten Singen fungierte. Schon an Silvester des Gründungsjahres konnte man einen ersten viel beachteten öffentlichen Auftritt verzeichnen: 12 Bläser und fünf Landsknechtstrommler spielten unter der Leitung von Gerald Gmeinwieser (†) auf. Erster Vorsitzender war Erich Nägele, dem 1970 Franz Frank nachfolgte. Bereits im Sommer darauf nahm man beim Bundesmusikfest in Offenburg teil. Mit diesem Auftritt gelang der endgültige Durchbruch.

Schon 1972 verstand man es, zehnte Geburtstage zünftig zu feiern. 25 Musikvereine und Fanfarenzüge gratulierten zum ersten Jubelfest. 1975 begann man auf die Nachwuchsförderung ein Augenmerk zu legen. Wiederum Gerald Gmeinwieser zeigte dabei ein großes Engagement. Schon 1977 zählte man 40 aktive Mitglieder, darunter 20 Jugendliche.

Die achtziger Jahre standen im Zeichen eines ersten Generationenwechsel an der Vereinsspitze. 1985 trat Gerald Gmeinwieser als Tambour-Major zurück, arbeitete aber noch lange Zeit als aktiver Ausbilder der Schlaginstrumente mit. Mit Volker Schnetz folgte ein Vertreter der Jugend als musikalischer Leiter. Ab diesem Zeitpunkt begann der Fanfarenzug auch sein Blasregister von reinen Naturtonfanfaren auf Ventilfanfaren umzustellen. Franz Frank der dem Verein 17 Jahre vorstand, steht dem Verein seit 1987 als Präsident zu Seite.

Als dritter Vorsitzender in der Geschichte des Vereins fungierte Hubert Thanner.

Bis im Dezember 2003 stand Hubert Thanner seit nunmehr 16 Jahren dem Verein vor. Er verabschiedete sich bei der Generalversammlung aus dem Vorstandskreis und präsentierte seinen Nachfolger Volker Schnetz. Gleichzeitig, mit dem Wechsel an der Vereinsspitze, wurde Andreas Herzog zum 1. Tambour-Major gewählt, der bis zum heutigen Tage das Amt des musikalischen Leiters inne hat.

Nach fast 6jährigem Wirken als Vorstand, gab Volker Schnetz das Zepter an seinen Nachfolger Roland Zimmermann weiter. Dieser bestreitet seit März 2009 die höchste Position im Verein.

Den Namen der Gemeinde hat der Verein von Anfang an weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht. So war man auf Vermittlung des Arlener Bürgersohnes Peter Schaumann nicht weniger als zehnmal bei Umzügen in Neustadt an der Weinstrasse beteiligt. Auch der französischen Partnerstadt Nogent-sur-Seine hat der Fanfarenzug bei Besuchen seine Aufwartung gemacht und hat dort mittlerweile viele Fans.

Im April 2016 nahm der Fanfarenzug Rielasingen-Arlen wohl sein größtes Projekt in die Hand. Nach über 50 Jahren waren die ursprünglichen Landsknechtuniformen größtenteils in die Jahre gekommen, bzw. weder halbwegs wirtschaftlich zu beschaffen noch zu reparieren. Darauhin wurde beschlossen, die alten Uniformen auszutauschen. Ein finanzieller Kraftakt im fünfstelligen Bereich der durch den eigenständigen Verein nur schwer zu stemmen war.

Der Fanfarenzug ist seit seiner Gründung aus dem Gemeindegeschehen nicht mehr wegzudenken. Er hat viele öffentlichen Veranstaltungen musikalisch umrahmt. Ganz besonders aber engagiert sich der Verein nach wie vor an der Fasnacht und unterstützt hier seit vielen Jahren die Veranstaltungen der Katzdorfer und der Rattlinger. Bei Letzteren auch seit vielen Jahrzehnten deren Narrenspiele und die Eröffnung der Freilichtspiele am 11.11. auf dem Rosenegg.

Heute ist der Fanfarenzug ein junger, dynamischer Verein. Das Repertoire umfasst traditionelle aber auch moderne Märsche.

Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 30 Jahren. Und waren es am Anfang nur Männer, so liegt die Frauenquote heute bei ca. 20 Prozent. Neben Ventilfanfaren in ES gestimmt, erweitern Mellaphone und Bass die Stimmen. Das Schlagwerk setzt sich aus traditionellen Landsknecht u. Gianinni Trommeln (Snare) zusammen.